Theater machen

Foxfinder

Als düstere Dystopie hat Jochen Strauch Dawn Kings Foxfinder auf die Bühne des Esslinger Schauspielhauses gebracht. Er legt den Fokus auf starke Gefühle. (…) Die Autorin Dawn King verstrickt die Figuren in ein verstörendes System von Bespitzelung und nackter Angst. Da bewegt sich die Dramatikerin nah am Zeitgeist. Die Zerstörung der Umwelt ist das Thema der 1978 geborenen Künstlerin. Sie begreift die Menschen als Spielfiguren in einem System, das sie nicht durchschauen dürfen. Regisseur Strauch löst die Abstraktion des Textes auf, legt konsequent Sprünge in der Psyche offen.“Elisabeth Maier, Esslinger Zeitung

„Den kantigen Landwirt Samuel Covey demontiert Marcus Michalski. Der Schauspieler lässt den kraftvollen Macher verzweifeln, (…) nach dem Tod des Kindes in eine tiefe Depression gefallen, (glaubt der Mann am Ende) selbst an die Übermacht der Füchse und will sie jagen.“

Lily Frank gaukelt dem Kontrolleur der Regierung meisterhaft eine heile Welt vor, bis sie dessen Schwäche durchschaut. Der junge Mann, selbst fast ein Kind, verliebt sich in die schöne Bauersfrau…“

„Elif Veyisoglu vermittelt die zerstörerische Kraft der Bespitzelung berührend bitter. Die Freundin der Familie Covey wird selbst zur Denunziantin, als ihr der Foxfinder androht, sie und ihre Familie in die Fabrik zu schicken. Was Zerrissenheit mit einem Menschen macht, zeigt die Schauspielerin bemerkenswert.“

„Marion Eiseles kalter, karger Bühnenraum ist von einem schwarz schimmernden Vorhang begrenzt. Das Material reflektiert die schnellen Wechsel des farbigen Lichts. (…) So spiegelt Regisseur Strauch die starken Gefühle der Akteure.“ — Elisabeth Maier, Esslinger Zeitung, 7. April 2023

„Und Strauch setzt diesen düsteren, kammerspielartigen Stoff für die Bühne stark um. Von der ersten Sekunde an schafft er mit vergleichsweise einfachen bühnentechnischen Mitteln (…) eine beklemmend-bedrückende Atmosphäre, die bis zum Ende eindreiviertel Stunden später nicht mehr weichen will. Untermalt von einem klopfend-sphärischen, mitunter metallischen Sounddesign (Matthias Schubert) verstärkt sich die unheilvolle Stimmung noch…“ — Uta Reichardt, Ludwigsburger Kreiszeitung, 7. April 2023

„Um die Ordnung im totalitären Staat England erst gar nicht zu gefährden oder wieder herzustellen, reisen junge Männer durchs Land. Der 19-jährige William Bloor ist einer dieser sogenannten Foxfinder, die das Feindbild Fuchs im englischen Hinterland aufspüren sollen. Kim Patrick Biele peitscht diese Figur grandios an Grenzen.“ — Elisabeth Maier, Esslinger Zeitung, 7. April 2023

Foxfinder von Dawn King
Premiere: 6. April 2023
Württembergische Landesbühne Esslingen
Die nächsten Termine
Ausstattung: Marion Eisele
Komposition: Matthias Schubert
Dramaturgie: Barbara Schöneberger
Fotos: Björn Klein

0 Kommentare zu “Foxfinder

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert